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Wenn Silostrukturen Probleme verursachen, ist die logische Gegenbewegung: den Arbeitsfluss in den Mittelpunkt stellen. Nicht die Abteilung, nicht die Hierarchie sondern den Kundennutzen.
Flow-Orientierung bedeutet, Arbeit entlang des Wertstroms zu organisieren und so Hindernisse, Doppelarbeit und Reibungsverluste systematisch zu vermeiden.
Am Anfang steht immer die gemeinsame Ausrichtung. Bevor Strukturen, Rollen oder Prozesse verändert werden, braucht es einen klaren North Star, also ein gemeinsames Bild davon, welchen Outcome = Nutzen oder Mehrwert die Organisation erreichen will. Dieser North Star schafft Orientierung, verbindet Strategie mit Alltag und ist der Maßstab, an dem Verbesserungen ausgerichtet werden.
Wer Flow ernst nimmt, verändert grundlegende Prinzipien:
Flow lässt sich nicht nur fühlen, sondern auch messen. Organisationen, die Wertströme ernst nehmen, analysieren Kennzahlen wie Durchlaufzeiten, Wertschöpfungsquote oder Wartezeiten. Dadurch wird sichtbar, wo Arbeit stockt, welche Engpässe den Fluss hemmen und wie Verbesserungen tatsächlich wirken. So wird Flow von einem abstrakten Prinzip zu einer steuerbaren Größe.
In der Praxis erleben wir dabei oft einen Widerspruch: Das Management fordert vehement Messbarkeit ein, doch wenn man sich anschaut, wie aktuell gemessen wird, stößt man häufig auf Pseudometriken. Statt echter Transparenz über den Fluss gibt es Kennzahlen, die wenig aussagen oder sogar falsche Steuerungsimpulse setzen. Bevor also sinnvoll gemessen werden kann, müssen zunächst die Grundlagen geschaffen werden. Ein wichtiger Schritt ist die Vereinheitlichung von Arbeitsitem Typen. Erst wenn alle zumindest ungefähr das Gleiche meinen, wenn sie von Projekt, Epic oder Feature sprechen, wird Vergleichbarkeit möglich und damit auch echte Steuerbarkeit.
Ein entscheidender Hebel ist der Wechsel von Projekten zu Produkten:
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Ausrichtung entlang von Wertströmen:
Flow-Orientierung heißt auch: die Organisation als Ganzes systematisch weiterentwickeln. Dazu gehört eine klare Ist-Analyse (As-Is Map), die sichtbar macht, wie Arbeit heute tatsächlich fließt, inklusive Engpässen, Wartezeiten und Verschwendung. Darauf aufbauend wird ein Zielbild (To-Be Map) entwickelt, das zeigt, wie der Fluss in Zukunft aussehen soll. Der Vergleich beider Bilder offenbart den Gap, aus dem sich konkrete Maßnahmen ableiten lassen.
Flow-Orientierung ist mehr als ein Organisationsmodell – es ist ein Kulturwandel. Statt Kontrolle und Misstrauen treten Transparenz, Verantwortung und Kundenzentrierung.
Doch wie gelingt dieser Schritt-für-Schritt-Weg konkret? Hierzu gibt es bewährte Lösungsmuster, die wir im nächste Beitrag vorstellen werden.