Solution Pattern #2

Strategie Alignment

Damit alle am gleichen Strang ziehen

Oft gibt es tolle Strategien, die im Alltag nicht ankommen. Teams wissen nicht, wie ihre Arbeit zu den großen Zielen passt. Das führt zu Unklarheit und Entscheidungen, die nicht zusammenpassen.

Worum geht’s bei diesem Pattern?

Strategie-Alignment macht die Strategie so klar, dass jeder weiß, warum er was tut. Es verbindet die großen Ziele (Outcomes) mit der täglichen Arbeit (Outputs). So stellen wir sicher, dass die Strategie nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch wirklich umgesetzt wird. Und wir sorgen dafür, dass dieser ganze Prozess gut gemanagt wird.

Es geht darum: Warum tun wir, was wir tun – und wie stellen wir sicher, dass es auch wirklich passiert?

Was dieses Muster bewirkt

Mit Strategie-Alignment arbeitet das Unternehmen besser zusammen:

  • Klarheit: Alle wissen, worauf es ankommt.
  • Fokus: Prioritäten sind klar, Entscheidungen passen zusammen.
  • Wirksamkeit: Die Strategie wird effektiv umgesetzt und zeigt Ergebnisse.
  • Eigenverantwortung: Teams handeln selbstständiger, weil sie das große Ganze sehen.

Weniger Missverständnisse und Doppelarbeit sind die Folge.

Typische Anwendungssituationen

Dieses Pattern hilft, wenn…

  • …die Strategie bekannt ist, aber nicht gelebt wird.
  • …Teams die Verbindung zur Strategie nicht sehen.
  • …Projekte aneinander vorbeilaufen.
  • …die Umsetzung der Strategie unklar ist.

Was braucht es, damit es wirkt?

Damit Strategie-Alignment funktioniert, braucht ihr:

  • Klare Ziele: Von Vision bis zur täglichen Aufgabe (Outcomes zu Outputs).
  • Regelmäßiger Austausch: Zwischen Strategie, Business und Umsetzung.
  • Führung: Die Orientierung gibt, aber nicht alles kontrolliert.
  • Anpassungsfähigkeit: Strategie ist ein Prozess, kein starres Ziel.
  • Gutes Management: Um den Fortschritt zu verfolgen und zu steuern.

Methoden, Frameworks & Modelle

Diese unterstützen euch, die Strategie zu verstehen, umzusetzen und zu steuern:

  • Objectives & Key Results (OKR): Für klare, messbare Ziele und deren Umsetzung.
  • Strategie-Reviews: Regelmäßige Checks für die strategische Ausrichtung.
  • Hoshin Kanri: Verbindet Ziele, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten.
  • Portfolio-Kanban: Visualisiert und priorisiert strategische Projekte.
  • Flight Levels: Verbindet Strategie, Koordination und operative Arbeit.
  • Outcome- vs. Output-Denken: Fokus auf die Wirkung statt nur auf das Produzierte.
  • SAFe (Scaled Agile Framework): Zur strukturierten Kaskadierung und Umsetzung von Strategie in großen Organisationen – insbesondere in agilen Transformationskontexten.
  • Obeya: Ein visueller Steuerungsraum, der Transparenz schafft, strategische Ausrichtung fördert und bereichsübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht.

Was dieses Pattern nicht ist

Strategie-Alignment ist kein Top-down-Controlling. Es geht nicht darum, Teams zu steuern – sondern sie auszurichten. Wer nur Ziele „runterbricht“, aber keine Orientierung im Alltag schafft, verfehlt das Potenzial dieses Patterns.

Verwandte Solution Patterns

  • SP1: Flow-Orientierung – Strategie wird erst dann wirksam, wenn sie im Alltag ankommt. Dieses Pattern hilft, operative Arbeit entlang strategischer Ziele zu organisieren.
  • SP3: Systematisches Demand Management – Nur wenn klar ist, welche Vorhaben wirklich zur Strategie passen, können sie auch sinnvoll priorisiert werden. Dieses Pattern sorgt dafür.
  • SP10: Aussagekräftige Metriken & Transparenz – Strategieumsetzung braucht Feedback. Dieses Pattern sorgt für die nötige Sichtbarkeit von Fortschritt und Wirkung.

Praxisbeispiel: Ein Finanzdienstleister schafft Klarheit

Wie Strategie-Alignment in der Praxis aussehen kann, zeigt das folgende Beispiel:

Ein Finanzdienstleister stand vor der Herausforderung, strategische Prioritäten in die operative Umsetzung zu überführen – ohne dass sich strategische Vorhaben in Detaildiskussionen oder Parallelstrukturen verloren. Die Lösung: ein stringenter Strategie-Alignment-Prozess, der die Verbindung von Strategie und Operativem in den Mittelpunkt stellte. So wurden strategische Ziele (Outcomes) in konkrete Maßnahmen (Outputs) übersetzt und regelmäßig überprüft. Man hat begonnen aktiv zu managen, wie die Strategie „auf die Straße kommt“.

Kritischer Erfolgsfaktor war die enge, übergreifende Zusammenarbeit zwischen den Bereichen UnternehmensstrategieProjektportfoliomanagement und den operativen Umsetzungseinheiten. Nur durch die koordinierte Arbeit über Bereichsgrenzen hinweg konnten strategische Ziele in operative Maßnahmen übersetzt und regelmäßig überprüft werden.

Zudem wurde die bisherige Jahresplanung auf ein rollierendes Vorgehen mit klarer Kadenz umgestellt – statt Einjahresplan nun regelmäßige Ausrichtung in 3-Monats-Intervallen. Ergänzend wurde ein stringentes Tooling eingeführt, das Transparenz über Vorhaben und Abhängigkeiten schuf.

Ein zusätzlicher Vorteil: Durch diesen Prozess wurde nicht nur die Umsetzung wirksamer – gleichzeitig konnte der Finanzdienstleister damit auch aufsichtsrechtliche Anforderungen zur strategischen Steuerung erfüllen.

Wie KI unterstützen kann

Künstliche Intelligenz kann sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Umsetzung von Strategien unterstützen:

  • Strategieentwicklung beschleunigen: KI-gestützte Modelle können bei der Auswertung von Markt-, Kunden- und internen Daten helfen, um Trends zu erkennen, Szenarien zu entwickeln oder strategische Optionen abzuleiten.
  • Ziel-Matching & Alignment: KI kann strategische Ziele mit laufenden Vorhaben, Initiativen oder Anforderungen abgleichen und auf Zielkonflikte oder Lücken hinweisen.
  • Ähnlichkeitsanalysen & Clustering: Durch Clustering von Maßnahmen oder Projekten entlang von Outcomes wird deutlich, welche Beiträge strategierelevant sind – und welche nicht.
  • Wirkung transparent machen: KI hilft, Kausalitäten zwischen operativer Arbeit und strategischer Zielerreichung sichtbar zu machen – etwa durch datenbasierte Impact-Analysen.
  • Kommunikation & Übersetzung: Sprachmodelle können dabei helfen, strategische Inhalte in verständliche und kontextspezifische Sprache für unterschiedliche Zielgruppen zu übersetzen (z. B. für Teams, Management, Aufsicht).

Der Vorteil: KI kann helfen, Strategieentwicklung datenbasierter zu gestalten und die Umsetzung messbarer und anschlussfähiger zu machen – ohne die Verantwortung für strategische Entscheidungen abzugeben.

Wo fehlt Euch strategische Klarheit und die Verbindung zur operativen Umsetzung – und was wäre ein erster Schritt zum Alignment?

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