Persona-Pattern: Wie würde Steve Jobs dein Problem angehen?

Warum haben wir eigentlich die Persona Patterns entwickelt?

Ganz einfach: In vielen Workshops und Transformationen habe ich erlebt, dass Teams oft in ihren eigenen Denkbahnen festhängen. Sie brainstormen, sammeln Ideen – aber bleiben dabei meist in der Logik ihres Systems. Genau an diesem Punkt setzen die Persona Patterns an. Sie bringen eine außenstehende Stimme in die Diskussion, die uns zwingt, das Problem einmal aus einer radikal anderen Perspektive zu betrachten.

Jede Persona steht für ein bestimmtes Denk- und Handlungsmuster. Steve Jobs ist zum Beispiel bekannt für Radikalität in der Vereinfachung, kompromisslosen Produktfokus und klare Kommunikation. Andere Personas wiederum bringen eine völlig andere Brille mit. Damit schaffen wir es, Blockaden aufzubrechen, neue Energie ins Denken zu bringen und Lösungsräume zu öffnen, die vorher nicht sichtbar waren.

Beispiel aus der Automobilbranche

Vor kurzem habe ich bei einem großen Automobilkunden ein Inspect & Adapt Workshop moderiert. Die Ausgangssituation war typisch für eine agile Transformation:

Es gab stabile Teams mit klaren Produktverantwortungen – und trotzdem entstand das Gefühl, dass alles immer stärker in Silos gedacht wird.

Wir haben im Team erste Gegenmaßnahmen gesammelt: mehr Austausch, Schnittstellen definieren, Rollen schärfen, gemeinsame Formate. Alles gute Ideen – aber es blieb im Rahmen der bisherigen Denkweise.

An diesem Punkt habe ich die Persona-Karten ins Spiel gebracht. Auf Miro habe ich die Karte von Steve Jobs aufgedeckt.

Und sofort änderte sich die Atmosphäre:

👉 „Wie würde Steve Jobs dieses Problem angehen?“

Wir haben gemeinsam reflektiert:

  • Was würde Jobs zu Silos sagen?
  • Wie würde er Zusammenhalt einfordern?
  • Welche Vereinfachung würde er radikal durchziehen?

Das Ergebnis: Ideen, die vorher abstrakt waren, bekamen Klarheit und Schärfe. Manche Ansätze haben wir verworfen, andere neu gedacht – und insgesamt entstand eine viel inspirierendere Lösung.

Meine Learnings aus der Session

  • Moderation ist entscheidend. Ohne klare Begleitung verlieren sich Teams leicht. Die Karten entfalten ihre Wirkung erst, wenn jemand die Denkweise der Persona herausarbeitet und übersetzt.
  • AI kann helfen. Ich habe Schlagworte aus unseren Diskussionen mit einem Steve Jobs GPT angereichert – und die Ergebnisse waren verblüffend nah an dem, was Jobs tatsächlich gesagt hätte.
  • Steve Jobs passt nicht immer – aber an den richtigen Stellen glänzt er. Besonders bei Themen rund um Produkt, Neues erschaffen, Zusammenhalt und klare Kommunikation bringt er enorme Inspiration.
Beispiel Anwort auf „Denke wie Steve Jobs und liefere uns ein Statement für die Herausforderung“

Steve Jobs – auch in meinem Alltag

Die Persona Patterns sind nicht nur für Workshops gedacht. Neben dem Pattern Play Kartenspiel und der Miro-Spielvariante habe ich mir einen eigenen Steve Jobs AI Agent gebaut. Den nutze ich regelmäßig, um meine eigenen Aufgaben oder Herausforderungen zu challengen. Oft reicht eine kurze Interaktion, um meinen Blickwinkel komplett zu ändern – und plötzlich sehe ich Optionen, die ich allein übersehen hätte.

Fazit

Die Persona Patterns sind ein Werkzeug, um Denkblockaden aufzubrechen und echte Inspiration in Teams zu bringen. Steve Jobs ist nur eine von vielen Persönlichkeiten, die wir im How Others Do Inspiration Network einsetzen.

In den nächsten Wochen stelle ich weitere spannende Charaktere vor – von Jeff Bezos bis Amy Edmondson.

Denn die Frage bleibt immer spannend:

👉 „Wie würde diese Person DEIN Problem angehen?“